Reise: XXL-City Berlin ist einfach alles

Es gibt viele tolle Berlin-Blicke: hier Dom und Funkturm.
Es gibt viele tolle Blicke in Berlin: hier Dom und Funkturm.

Veröffent­licht in: Niederrhein Magazin Kempen Kompakt KK, Mai 2023

Nur wenigen Metropolen stehen wie Berlin für die großen Veränderungen der jüngeren Weltgeschichte. Nach Mauerfall und Wiedervereinigung konnte sich die Stadt an der Spree in vielen Punkten neuerfinden und neu aufstellen. Besonders sichtbar wurde dies an den bekannten Hotspots der Megacity. Wer längere Zeit keine Tour durch Berlin gemacht, kommt teilweise gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Vieles hats sich verändert, wurde modernisiert, schick gemacht: Regierungsviertel und Reichstag, Museumsinsel mit dem neuen Humboldtforum, Brandenburger Tor mit seinem edlen Pariser Platz, East Side Gallery samt East Side Mall, Potsdamer Platz sind nur einige der bekanntesten Highlights, die bei einer Hop-on Hop-off Tour mit einer der berühmten Doppeldecker Busse ins Auge fallen. Doch Berlin ist viel mehr. Stadteile wie Kreuzberg und Köpenick stehen für das alte und alternative Berlin und bieten viel Raum für
Kreativität und Lebenslust. Wer aber nur wenige Tage Zeit hat bei einem Wochenend- oder Kurztrip muss Prioritäten setzen. Keine leichte Wahl in der XXL-City, bietet die Stadt doch fast unzählige spannende Orte. Wir haben für Sie sechs Vorschläge für ihren nächsten Berlin Trip, von klassischen „must visits“ Sehenswürdigkeiten bis zu kulinarischen und kulturellen Tipps.

 

1. Regierungsviertel mit Reichstag

Die Kuppel des Reichtags von unten
Die Kuppel des Reichtags von unten

Wer kennt das Bild nicht? Wird politisch über Berliwn berichtet erscheint im Fernsehen (fast) immer der Reichstag mit seiner gläsernen Kuppel. Mitten im komplett neu entstandenen weiträumigen Regierungsviertel mit Kanzleramt, das sich an der Spree entlang schlängelt, befindet sich das bekannte deutsche Parlamentsgebäude, das den mit 1.200 m² größten Plenarsaal in Europa beherbergt. Einfach so hereinspazieren ist aber nicht. Kuppel und Dachterrasse des Reichstagsgebäudes können zwar kostenlos besucht werden, aber ganz wichtig ist zu beachten: eine Besichtigung ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich! Es können sich sowohl einzelne Personen als auch Gruppen anmelden. Es ist daher notwendig sich im Vorfeld auf der Webseite des Deutschen Bundestages über die Anmeldemodalitäten zu informieren. Entgehen lassen sollte man sich einen Besuch aber nicht wegen der fantastischen 360 Grad Rundsicht in der Kuppel nicht. • www.bundestag.de

 

2. Brandenburger Tor, Pariser Platz und unter den Linden

Must do: Brandenburger Tor und Pariser Platz.
Must do: Brandenburger Tor und Pariser Platz.

Das zweifelsohne bekannteste Bauwerk Deutschlands, das Geldstücke und unzählige Selfies schmückt steht im Herzen der Stadt: das Brandenburger Tor. Es ist es das Wahrzeichen Berlins und Deutschlands und das Symbol der Wiedervereinigung. 1791 wurde das große Sandsteintor, das zu den größten und schönsten Bauten des Klassizismus gehört fertiggestellt. Obenauf thront die Quadriga: ein zweirädriger Streitwagen wird von vier nebeneinander laufenden Pferden gezogen, die Zügel hält die Siegesgöttin Victoria. Damals war es nur eines von vielen Stadttoren rings um das damals noch überschaubare Berlin. Dem Tor ist damals wie heute ein schmückender Platz vorgelagert – der Pariser Platz. Hier befinden sich heute viele wichtige Bauten, wie das geschichtsträchtige Hotel Adlon, die Akademie der Künste und zahlreiche Botschaften der Topnationen wie USA und Frankreich. Direkt an den Platz schließt sich der Prachtboulevard „Unter den Linden“ an, der wie alles rund um Tor und dem angrenzenden Regierungsviertel schick, hochwertig und voller Style ist.

3. East Side Gallery und Freizeitkiez Uber Platz

Einst Berliner Mauer, heute die längste Open-Air-Galerie der Welt. Die East Side Gallery ist ein unter mehreren Aspekten markanter Ort. Die Anfahrt über die Oberbaumbrücke ist besonders empfehlenswert. Mit ihrem roten Backstein und den Spitztürmen gilt die die Stadtteile Kreuzberg und Friedrichshain verbindende Brücke über der Spree als schönste Brücke der Stadt. Und Berlin hat viele Brücken! Zurück zur Gallery am Spreeufer in Friedrichshain. Sie ist mit 1.316 Metern der längste zusammenhängende noch stehende Mauerabschnitt. 118 Künstler aus 21 Ländern begannen gleich nach dem Mauerfall die Wände zu zu bemalen. Am 28. September 1990 wurde die Open-Air-Galerie feierlich eröffnet und nur ein Jahr später schon unter Denkmalschutz gestellt. Direkt an der Gallery entstand ein moderner und lebendiger Entertainment-Kiez. Der Mercedes Platz ist Heimat für ein junges, urbanes und aktives Publikum geworden. Der Freizeit Hotspot mit Uber Arena, der 2018 eröffnete East Side Mall, Bowlingcenter und vielem mehr entstand auf dem ehemaligen Gewerbegebiet des Ostgüterbahnhofs. ● www.uber-platz.de

4. TikTok-Tips für kulinarische Leckerbissen

So ein Städtetrip macht ganz schön hungrig. Wie wäre es mit einem leckeren Cheeseburger oder einem frischen Döner auf der Hand? Für das Beste „bad food in town“ hält die besonders bei der Jugend beliebten Plattform TikTok gute Tipps bereit. Direkt am bekannten Bahnhofszoo in der Nähe von Kudamm und Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche gibt es einen der besten Döner der Stadt. Bei „Zaddy´s“ kann es schon mal ein paar Minuten dauern bis man sich mit der Bestellschein-Nummer ganz nach vorne geschoben hat, aber das Warten lohnt sich. Sechs Soßen zur Auswahl, knackige Salate, immer frisch geschnittenes Döner Fleisch und eine freundliche Bedienung machen den Biss in das gefüllte Fladenbrot zum Genuss. Wer einen außergewöhnlichen Cheeseburger / Smash Burger mit krossem Speck und verlaufendem Käse nicht widerstehen kann, sollte sich mit der U-Bahn auf nach Kreuzberg machen, am Kottbusser Tor aussteigen und dann zur Graefestraße gehen. Goldies Smash Burger Store (Graefestr. 93, Kreuzberg,) ist es wert. Die Anfahrt, das Warten, alles kein Problem, denn am Ende bekommt man etwas in die Hand gedrückt, das allen Vergleichen standhält: das Fleisch legendär, der Speck knusprig, die Einlegegurken hausgemacht, der Salat frisch und die smash weichen Burgerbrötchen kommen von „Martin’s Famous  Potato Rolls“, die auch das große Vorbild Shake Shack aus New York benutzt. Für einen perfekten Espresso danach muss man einfach nur die Straße bis zur nächsten Ecke runtergehen. Im Café Atlas mit Kreuzberg-Charme ist es urgemütlich. 

5. Museuminsel mit Dom und neuem Humboldtforum

Frisch gestärkt geht es weiter. Zurück im Zentrum von Berlin wartet die bekannte Museumsinsel, die zum UNESCO-Welterbe zählt, mit spektakulären Ausstellungsstätten: Bode Museum, das Pergamonmuseum (schließt am 15. Oktober für vier Jahre!), die Alte Nationalgalerie und weitere Museen beheimaten zahlreiche Top-Exponate. Vor dem Kulturrausch kann man sich auf der Kuppel des Berliner Doms einen perfekten Überblick verschaffen. Der Eintritt in den Dom (6,50 €) beinhaltet auch einen Panorama-360-Grad-Rundblick, den man von der Kuppel der markanten Kirche aufs gesamte Stadtzentrum hat. 267 steile Stufen geht es hinauf (kein Aufzug!), aber es lohnt sich. Von Fernsehturm bis Siegessäule, von Humboldtforum bis zur Friedrichsbrücke reichen die Blicke. Apropos Humboldtforum. 2021 eröffnete der mächtige Prunkbau auf der anderen Straßenseite des Doms am Schlossplatz. An der Stelle, wo einst das DDR-Parlament im Palast der Republik tagte, entstand für rund 700 Mio. Euro ein originalgetreuer Nachbau des Stadtschlosses. Im Ort für Kultur, Wissenschaft und Austausch sind u. a. ethnologische Museen und das Museum für Asiatische Kunst untergebracht. Tipp: bei schönem Wetter kostenlos hinauf zur Dachterrasse. ● www.humboldtforum.org

6. City-Bike, Nikolaikirche und MiaCao

Noch kleine Tipps zum Schluss. Es lohnt sich auf jeden Fall mit einem City-Bike die Stadt zu erkunden. Man kommt schnell voran und kann alle Hotspots und Viertel problemlos ansteuern. So warten im Nikolaiviertel gemütliche Cafés und Restaurants auf die Stadteroberer. Lohnenswert sind auch die Mehrtages-Ticket der BVG, mit der man kostengünstig Bus, Bahn und U-Bahn fahren kann. Wer den Kudamm von der Gedächtniskirche Richtung Adenauer Platz hinunterläuft, dem sei noch ein wunderbares asiatisches Restaurant ans Herz gelegt. Im MiaCao (kudamm.miacao.de, Joachim-Friedrich-Straße 33) rundet ein blumiges Interieur und liebevoll zubereitete Speisen einen langen City-Tag perfekt ab.   

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Der komplette Reisebericht über Berlin als PDF: Berlin ist einfach alles

Text + Fotos: Uli Geub / redkom ©

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